Indirekte Abschreibung: Was bedeutet Amortissement indirect?

In der Welt der Buchhaltung und Bilanzierung spielt die Abschreibung eine zentrale Rolle bei der Darstellung des Werteverzehrs von Anlagegütern. Neben der direkten Abschreibung existiert auch die sogenannte indirekte Abschreibung, im französischen Sprachraum als Amortissement indirect bezeichnet. Doch was genau versteht man darunter, und welche Vorteile bietet diese Methode?

Was ist die indirekte Abschreibung?

Bei der indirekten Abschreibung wird der Wertverlust eines Vermögensgegenstandes nicht direkt vom Buchwert des Anlageguts abgezogen. Stattdessen wird ein separates Wertberichtigungskonto (z. B. „Kumulierte Abschreibungen auf Sachanlagen“) verwendet. Dadurch bleibt der ursprüngliche Anschaffungswert des Gegenstands in der Bilanz sichtbar.

Beispiel:
Ein Unternehmen kauft eine Maschine für 10.000 €. Die jährliche Abschreibung beträgt 2.000 €. Nach einem Jahr sieht die Bilanz so aus:

  • Maschine (Anschaffungskosten): 10.000 €
  • Wertberichtigung (kumulierte Abschreibung): -2.000 €
  • Buchwert (Netto): 8.000 €

Vorteile der indirekten Abschreibung

  1. Transparenz: Die ursprünglichen Anschaffungskosten bleiben erkennbar, was eine bessere Nachvollziehbarkeit erlaubt.
  2. Bessere Kontrolle: Die Entwicklung der Abschreibungen kann einfacher nachvollzogen werden.
  3. Bilanzklarheit: Besonders in Unternehmen mit vielen Anlagen kann die indirekte Methode für Übersicht sorgen.

Unterschiede zur direkten Abschreibung

Bei der direkten Abschreibung wird der Wertverlust direkt auf dem Anlagenkonto verbucht. Der Buchwert verändert sich also direkt auf diesem Konto, und die ursprünglichen Anschaffungskosten sind nicht mehr ersichtlich.

KriteriumDirekte AbschreibungIndirekte Abschreibung
Sichtbarkeit der AnschaffungskostenNeinJa
Abschreibungen getrennt erfasstNeinJa
BilanzdarstellungNur Netto-BuchwertBrutto- und Netto-Buchwert

Fazit

Das Amortissement indirect, also die indirekte Abschreibung, ist eine gebräuchliche Methode im Rechnungswesen, insbesondere bei Unternehmen, die eine transparente Bilanzierung ihrer Anlagegüter wünschen. Sie ermöglicht eine klare Trennung zwischen Anschaffungskosten und Wertminderung und bietet somit viele Vorteile im Hinblick auf Transparenz und Nachvollziehbarkeit.